Bauplanung: Multi-Unterhaltungskeller

  • Leider sind die Simulationen für einen nicht quadratischen Raum nicht gut zu verwenden. Der Raum wird sich akustisch anders Verhalten, wenn Du ihn nicht abtrennst.


    Je größer der Raum um so länger ist die Nachhallzeit. Darum muss der Raum durch geeignete akustische Maßnahmen optimiert werden


    Je kleiner der Raum um so früher die Reflexionen von Begrenzungsflächen. Viele der Raummoden stören in einem oberen für das Ohr sensibleren Frequenzbereich. Die Größe des Raumes ist somit immer auch zu hören und nicht nur zu sehen.


    Hast Du in dem kleinen Kinoraum noch Platz für den Durchgang neben den Sesseln ?

  • Leider sind die Simulationen für einen nicht quadratischen Raum nicht gut zu verwenden. Der Raum wird sich akustisch anders Verhalten, wenn Du ihn nicht abtrennst.


    Im Kinobetrieb soll der eingezeichnete schwere Vorhang den Bereich abtrennen.


    Zitat

    Hast Du in dem kleinen Kinoraum noch Platz für den Durchgang neben den Sesseln ?


    Die Sessel sollen schon beweglich sein, dass sie im ausßerhalb des Kinobetriebs als Sitzgelegenheit frei im Raum nutzbar sind.

    Zwei nicht unwesentliche Vorteile für letzte Aufstellung möchte ich noch bemerken:
    1. im Barbereich ist eine Wanddurchführung, die ich für die Luft, die im Barbereich abgesaugt werden soll nutzen kann:

    Frischluftzufuhr erfolgt dann unterhalb der Leinwand aus dem Nebenraum.
    2. den Kinobereich könnte ich unabhängig des restlichen Raumes gleich farblich optimieren, sprich völlig schwarze Decke und Wände.

  • Beabsichtigst Du bei Deinem Keller wirklich ca.9qm für den Durchgang zu verbraten?
    Weshalb ziehst Du nicht die Wand parallel zur Tür durch und machst eine Bar mit Durchgang zum Kino? Oder steht das Haus schon so?
    Somit gewinnst Du eine Fläche die ansonsten weg ist für was auch immer und kannst ein gescheites System installieren.


    LG trace

  • Wie bei mir wird wohl auch bei dir dem Nutzungsverhalten eine entscheidende Rolle über die Gewichtung der einzelnen Komponenten und so auch der Aufteilung und Gestaltung des Kellerraums zukommen.


    Ich sitze im Herbst/Winter sicherlich dreimal die Woche in der Kellerbar, meist läuft Fußball, manchmal machen wir auch einfach nur Musik und manchmal sind Kinoabende angesagt. Aber das seltener und meist nicht mit schon bekannten Filmen, sondern vielmehr mit Neuerscheinungen auf Sky select oder bei favorisierten Filmen auch via Blu-Ray. Und das Publikum besteht zu 99 Prozent der Fälle aus zwei Personen. Sitzgelegenheiten für bis zu 7 Leute direkt vor der Leinwand kriege ich aber auch hin.


    Diese Mischung unter einen Hut zu bringen und dabei alles auf den höchstmöglichen Level anzuheben ohne natürlich auch nur annähernd Perfektion zu erreichen, ist die große Aufgabe. Sport und Film schließen sich zumindest in der akustischen Gestaltung dabei nicht aus. Die Bar sorgt doch immer für Einschränkungen sowohl in der Raumaufteilung als auch in der Akustik.


    Auch wenn du deinen Kinobereich im neuesten Entwurf stark verkleinert hast, heißt das ja nicht, dass das nicht gut sei kann. Wir sprechen ja immerhin von einem Verhältnis Sitzabstand - Leinwandbreite von fast eins zu eins. Seid ihr zu dritt im Haushalt, dass du mit drei Sitzplätzen planst?


    Mit gefällt dein neuer Plan. Wie du sagst, hast du Kino und Partybereich getrennt und kannst für größere Partys den Kinobereich ideal als Tanzfläche nutzen. So mache ich das auch. Wenn du eine feste Leinwand installieren möchtest, ist die Frage, was du damit im Partymodus machst. Mit einem Vorhang verdeckst du dann auch die Lautsprecher, was bei Tanzmusik sicher zu verkraften ist. Die von dir jetzt gewählte Barform ist wesentlich kommunikativer als eine grade Bar.


    Für die Gestaltung des Vorraums gibt es hier und auch in diversen Heimkino-Videos wirklich schöne Ideen. Ebenso für kleine Kinoräume. Vielleicht solltest du dich daran ein wenig orientieren.


    Aber nicht vergessen: Ich bin überhaupt kein Kino-Experte. Ich habe nur ein ähnliches Nutzungsvrhalten wie du und habe schon ein wenig praktische Erfahrung damit.


    Gruß


    Martin

  • Hallo zusammen,


    lange war es ruhig hier im Thread. Auch wenn meine Prioritäten speziell in diesem Forum nicht alle Cineasten teilen, was ich absolut verstehen kann, würde ich mich freuen, wenn ihr mich dennoch weiter begleiten wollt. In den Weiten des Internets findet sich selten so geballte Kompetenz zu DIY Projekten wie hier. Einige Themenschwerpunkte in meinem Keller decken sich ja auch wunderbar mit euren Heimkinos. Darüber hinaus hilft mein Thread vielleicht aber auch dem Einen oder Anderen, der ähnliche Funktionen zusammenführen möchte.


    Nach einigen Gesprächen mit Akustik- und Lüftungsfachleuten waren der Aufbau der Vorsatzschalen und abgehangenen Decke geklärt und die Lüftungsanlage geplant.


    Zunächst habe ich mit den Vorsatzschalen begonnen:
    - mit Granulatstreifen wurden die UW Profile entkoppelt:



    - mit Gummischeiben wurde wiederum die Schrauben entkoppelt:



    - die Abluft wird wie beschrieben in den Lichtschacht abgeführt. Beim Ventilator ist es der Helios SVR EC 125 geworden. Flache Bauweise, stufenlos ansteuerbar und er schaufelt bis zu 580 m³/h. Die ganze Konstruktion ist hinter den Vorsatzschalen / Abkofferungen montiert:



    - der Schall soll durch je einen Trox CF - 50 / 80 x 200 für die aktive Abluft, sowie für die passive Zuluft im Raum verbleiben. Nach der Beratung konnte ich hier auf die aufwendige Eigenkonstruktion verzichten. Dieser Trox glänzt mit selten guten Werten insbesondere im tieffrequenten Bereich. 90° Ecken, Luftfilter und dichtschließende Klappen sollen keine schlechteren Werte, wie der ursprünglich geplante Schalldämpfer liefern:





    Der Ventilator und das Fenster bleiben später über luft- und rauchdichte, doppelt beplankte Revisionsklappen erreichbar.

    Das Ständerwerk ist nun so gut wie fertig, sodass ich als nächstes zur Verlegung der elektrischen Leitung komme.

    Der Türenbauer war auch bereits da und wir haben uns auf eine 42db Schallschutztür für das Mauerwerk und eine 37db Schallschutztür für die Vorsatzschale geeinigt. Dies sind in etwa die Schalldämmwerte des jeweiligen Bauteils, worin sie montiert sind.

    Nach wie vor bin ich bezüglich der technischen Ausstattung nicht weiter. Was die Planung der Elektrik blockiert. Momentan könnte ich mir folgendes gut vorstellen:
    - 5.1 mit aktiven PAs (wie bereits im vorherigen Verlauf angesprochen)
    - DIY SBA (4 x JBL CS1214, iNuke o.ä.), vielleicht finde ich einen Kompromiss, die Theke als Bassabsorber auszubauen
    - alles angespielt über die Preouts eines Arcam AVR390. Bei diesem reizt mich die Dirac Live Integration, um eventuelle Schwächen auszugleichen, die die Kompromisse hinsichtlich meiner Akustikmaßnahmen im Raum mit sich bringen.

  • Sauberer Anfang und wirklich durchdacht, was die Entkopplung der Vorsatzschale anbelangt.
    Zu welcher Variante hast Du nun Dich entschieden?
    Ich vermute, den Anschlüssen zur Folge, dass es die Bar zentral in der Ecke wird?!
    Eine Variante würde ich an Deiner Stelle noch in Betrachtung ziehen. Die Bar längs, wie bei Tuxx zu gestalten und die Couch weiter vor.
    Der "Spieltisch" zum gemeinsamen Abend in den kleinen Bereich, so dass die Eingangstür da bleibt wo sie sich befindet.
    Eine Eckbar nimmt brutal den Raum ein. Egal ob Kino oder Mischnutzung. Ich habe vor kurzem eine Eckbar in ähnlichen Dimensionen im Keller gesehen und das war erschreckend und erschlagend zugleich. Kino,Fussball,Party und Zocken widerspricht sich nicht und finde das es selbst mit hell gestalteter Umgebung gut funktioniert. Ich hatte es so im Wohnzimmer früher und fands klasse. Ehrlich gesagt lief der Beamer häufiger zu der Zeit, als jetzt im Keller.


    Ich bin gespannt auf Deine weitere Berichterstattung.
    Ein tolles Projekt und hier bist Du genau richtig damit. Wir haben ja viele Mischräume mit unterschiedlichen Prioritäten hier.


    LG trace


    PS.: Hast Du die Löcher im Trockenbau Profil vorgebohrt, so dass die Schrauben keinen Kontakt zum Stahlprofil haben, oder besteht hierzu keine Notwendigkeit?
    Hast Du Schallschutzdübel wie bei MatzeGlatze zur Sicherheit genommen?
    Das sind nur Fragen zu meinem Interesse und nicht als Rat gemeint.

  • Zitat

    Zu welcher Variante hast Du nun Dich entschieden?


    Es ist Variante 3b geworden:


    Wie hier zu erkennen ist, habe ich die Bar noch einmal verkleinert, sodass sie wirklich nicht mehr so wuchtig ist. Ich halte dies für die kommunikativste Lösung. Die Gäste vor der Bar können sich über Kreuz unterhalten und nicht nur mit den direkten Sitznachbarn, wie bei einer konventionellen Bar. Darüber hinaus kann von der Bar aus in alle Richtungen bedient werden.

    Was ich auf jedenfall von Tuxx übernehmen möchte, ist das absorbierende auskleiden der Bar selber. So könnte die Bar sicher als Bassabsorber funkgieren.


    Zitat

    PS.: Hast Du die Löcher im Trockenbau Profil vorgebohrt, so dass die Schrauben keinen Kontakt zum Stahlprofil haben,


    Oooooh sh*t! Du hast absolut Recht, daran habe ich gar nicht gedacht. Trotz größerem Loch dürfte die ein oder andere Schraube sicher Kontakt zum Profil haben. Ich habe mir gerade einmal die Schallschutzdübel von MatzeGlatze angeguckt. Das wäre sicher die beste Lösung. Noch komme ich an die Schrauben! Es würde aber bedeuten, alle Deckenprofile abnehmen (die Bodenprofile sind aufgrund der FBH geklebt) oder einzelnen jede Schraube rausschrauben und neubohren. Für die 6er Schrauben die ich aktuell verwende sind 12er Löcher lt. Herstellerangaben notwendig.

  • Na ja, eine derartige Konstruktion lebt davon keine Resonanzbrücken ins Mauerwerk zu haben.
    Nix abnehmen. Bohre den Kerndurchmesser vom Dübel durch das Profil setze den Dübel mit einer leicht aufgedrehten Schraube ein. Dann drehste zus. mit dem schwingungsdämpfenden O Ring die Schraube fest. Das große Loch spielt keine Rolle, da der O Ring 2mal so groß als die Kernbohrung ist .


    LG trace


    PS.: Also nur Schrauben raus ins alte Loch nachbohren, Schallschutzdübel setzen und dann mit dämpfenden O Ring verschrauben.

  • Ein bisschen was habe ich gestern wieder geschafft:


    Dank dem Hinweis von Trace wurden zunächst einmal alle Dübel der Decken UW Profile getauscht.


    Dann habe ich noch die beiden Absperrklappen der Be- und Entlüftung zusammen angeschlossen, sodass diese gemeinsam öffnen und schließen:


    Eine (N)YM(St)-J 3x2,5 für die eigene Unterversorgung aller Geräte in der Audiokette wurde verlegt, um hinterher mit dem vorhanden Stromkreis alle anderen Verbraucher, insbesondere der Lichtsteuerungen zu trennen. Ebenfalls ist die Netzwerkversorgung erfolgt:


    Jetzt muss ich mal gucken, wie ich die nicht gerade vom Saintärmann elegant vorgenommene Öffnung wieder sauber und schallschützend verschließe. Die Entkopplung der Leitungen und des Abflussrohres habe ich bereits vorgenommen und überlege, mit was ich verschließe. Pastöse Dichtstoffe dürften in Unmengen nötig sein, um das dicht zu bekommen. Würde sich wohl Bauschaum eigenen?

  • WOW, da geht aber jetzt ordentlich was voran. :respect:


    Du solltest die Platten gut verschrauben und einen Klopftest machen. Die Platten sollten nicht hohl klingen.
    Die Gefahr ist, dass der Bass die Platten zum schwingen anregt. Die Platten dürfen nicht frei schwingen da sonst die Nachhallzeit dadurch verlängert werden.


    In welchen Abstand hast Du die Lattung an die Wand geschraubt ? Wirst Du die Wände einfach oder doppelt beplanken ?

  • 4.000 XTN Schrauben sind am Set :zwinker2: wird alles ordentlich verschraubt.

    Ich habe einen 62,5er Achsabstand, sodass die Wolle vertikal, die 1. Lage Silentboard (625x2500) horizontal und die 2. Lage Diamant (1250x2000) vertikal bekplankt werden, ohne das sich Fugen überdeckecken.

    Ich habe bei den Amis und Britten gesehen, dass die gerne die Lagen verkleben. Green Glue nehmen die, glaub ich. Puh, schweineteuer :S

    Könnte es was bringen, einen anderen (erschwinglicheren) Kleber (Kleisterähnlich) zwischen die Lagen "aufzurollen" um ein Schwingen zu verhindern?

  • Bei dem Green Glue gibt es die spezielle Fähigkeit, dass die entstehenden Vibrationen in Wärme umgewandelt werden. Es handelt sich hier um einen Klebstoff auf Latexbasis, der nicht gänzlich aushärtet und dann eben durch die Viskoelaszität die Schwingungen der Wände verhindert. Es gibt anscheinend wenig vergleichbares, dass eine ähnlich gute Performance bietet. Daher auch der Preis, der sich übrigens im Verhältnis zu anderen wertigen Klebstoffen in Grenzen hält.ABER wenn du eh alles mit kleinem Abstand an ein Ständwrwerk schraubst, dann übertragen sich die Vibrationen so oder so. In dem Fall tut es wohl auch jeder andere Kleber. Alpi hat glaube ich einfach Ponal oder sowas verwendet.

  • Hi Alpi. Hast du den Dichkleber aus der Kartusche aufgespritzt?

    Ich habe bei der Anwendung, wie auch in den Green Glue Videos die Sorge, dass die 2 Gipskartonlagen nicht wirklich 100% aufliegen und kleine Hohlräume entstehen.

    Könnte man nicht einen dauerelastischen Kleber (z.B. http://www.soudal.com/soudalwe…il.aspx?w=4&p=261&ID=1851) aus dem Eimer gleichmäßig mit einem Spachtel oder einer Rolle auftragen?

  • Zitat

    Jetzt muss ich mal gucken, wie ich die nicht gerade vom Saintärmann elegant vorgenommene Öffnung wieder sauber und schallschützend verschließe.



    Das habe ich zwischenzeitlich wie folgt gelöst:
    - Abflussrohr mit Granulatstreifen entkoppelt > siehe Entkopplung der UW Profile
    - Leitungen aus dem Nebenraum durchgeführt
    - alles ausgeschäumt

    Man, ist das eine Sauerrei. Mal schauen, ob ich das für's Gewissen noch sauber "beschneide" oder mir das hinter den Vorsatzschalen einfach egal ist.



    Ansonsten habe ich am Samstag noch weiter Leitungen verlegt:


    - sowohl an der Wand wo sich später Leinwand/Bafflewall befinden werden, wie auch im Bereich der Theke kommen alle 3 Außenleiter (Phasen) der Hauptversorgung an
    - ebenfalls sind beide Bereiche mit Netzwerk versorgt
    - die Steuerleitungen der Absperrklappen für Zu- und Abluft wurden zum Barbereich verlegt
    - die Steuerleitung vom Abluftventilator wurde zum Barbereich verlegt




    Als der Kupferkampf bewältigt schien fiel mir ein, dass ich gar nicht an eine NF Leitung zwischen Bar und Baffle gedacht habe. Sicher werde ich meinen alten Mischer im Barbereich wieder aufbauen, um aus der Konserve zu beschallen. Daher gerade noch schnell 4 paariges, symmetrisches Kabel bestellt. 2 Stereowege sollte ausreichen, falls ich noch eine Quelle im Barbereich vergessen haben sollte.


    Über Ostern soll es dann mit den Wänden weitergehen. Zumindest die Dämmwolle sollte es in das Ständerwerk und die Dampfsperre davor schaffen.

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